Wir haben wenige aber eindeutige Gefühle und viele mehrdeutige Emotionen, mit denen wir andere manipulieren, lenken und verletzen. Das zu unterscheiden und am Übergang zur Emotion inne zu halten ist meine derzeitige Herausforderung.
Die Verantwortung beim Anderen lassen, der mich aus seiner Emotion heraus verletzen möchte. Zu merken, wann
ICH Andere durch meine Worte und mein Handeln verletze.
Die Sortierung meiner Grundgedanken enden immer bei mir! Im Zweifelsfall bin
ICH mein eigenes Problem und nicht mein Sohn der genervt ist, wenn keine Salami im Kühlschrank zu finden ist.
In der letzten Zeit werde ich immer wieder auf mich und mein Erleben, meine Bewertungen und meine Werte zurückgeworfen.
Ich sehne mich manchmal nach der Zeit in der ich mit Schuldzuweisungen um mich warf. Den Zeigefinger auf die Anderen richten erleichtert kurzfristig das eigene Gefühl der Unzulänglichkeiten. Wir Menschen sind so invasiv.
Wir beginnen bei unseren Kindern. Greifen nach Stempeln, Formen und Schubladen, zappeln im Strudel der gesellschaftlichen Konvention und lassen die Liebe und das Vertrauen auf der Strecke.
Und ich finde es so schwer diese Fremdsteuerung und die dahinter liegende Angst abzuwerfen...das Gefühl, dass
ALLES in meiner Verantwortung liegt und ich nicht merke wie ich dadurch meine Nächsten entmündige, ihnen das Vertrauen in die Gestaltung ihres eigenen Lebens raube.
Vielleicht resultiert daraus die Wut, die mir hier manchmal entgegenschlägt. Das sind nicht meine Angelegenheiten in denen ich stecke. Es sind die Angelegenheiten meiner Kinder und durch meine Einmischung nehme ich ihnen das Recht auf Selbstverantwortung und Selbstbestimmung.
Ich denke, es sei
MEINE Verantwortung ihren Weg mitzubestimmen und zu gestalten, ob sie wollen oder nicht. Denke es sei
MEINE Verantwortung ihnen ihren Schmerz und ihre Wut abzunehmen...sie zu glücklichen Menschen zu machen,
MEINE Verantwortungen ihnen meine Moral überzuwerfen, Ihnen
MEIN "richtig" und "falsch" auf den Buckel zu binden....
Immer und immer wieder zu begreifen, dass dies
NICHT meine Aufgabe ist, empfinde ich als schwer und erleichternd zugleich.