Samstag, 19. Oktober 2013

Comeback?

Da knüpfe ich doch mal galant an den letzten Post vor 1 1/2 Jahren an als ich noch im totalitären Kleingartenenthusiasmus mein komplettes Quartalsgehalt in Biosamen, Gartenerde, Fachliteratur, Werkzeuge, Grillgut und Rindenmulch investiert habe. Was für eine Blase. Riesengroß, mädchenrosa, süss und klebrig....und geplatzt.

Der Garten ist wieder weg, ein kurzes "stell dich ein "und  um die Erkenntnis reicher, dass der grüne Daumen der mir schon für die Zimmerpflanzen fehlte auch im 300qm Minigärtnerglück unauffindbar ist. Humane Versuche der Schneckeneindämmung, krampfhaft einstudierte Wespentoleranz, Ignoranz von Round up und "Moosweg" im Nachbargarten und die erheiternde Erkenntnis dass man abgesehen davon dass fast nix zu ernten ist trotz allem ununterbrochen im Dauerarbeitseinsatz ist. Kaum betritt man das Kleinod werden auch schon die abgewetzten Jackenärmel hochgekrempelt die Füsse wahlweise in Gummiclogs oder Stiefel verstaut und los gehts in typisch deutscher Schaffensmentalität. Während die türkische Grossfamilie schräg gegenüber dauergrillt und die kleinen Jungs, Vettern und Cousins Fussball spielen sprich=> sich alle prächtig amüsieren und Spass haben....versuchen wir der wilden Natur Einhalt zu gebieten und kämpfen gegen Kleinvieh, Hopfen und Vogelmiere die alles überwuchert was nicht im Zweitagestakt wieder freigelegt wird.

Man fachsimpelt mit dem Nachbarn und jungem Familienvater der seit Bezug des Gärtchens davon träumt genüsslich kühlgehaltene Bierchen auf der Terasse zu trinken und die Gedanken durchhängen zu lassen, stattdessen wird geackert, die Hecke gestutzt, der Rasen getrimmt und das Häuschen auf Vordermann gebracht.

Ein schöner Sonnensommertag an der Elbe brachte die Erlösung. Wir lagen auf der Decke im warmen Sand, die Sonne schien , die kleinen Jungs spielten vergnügt am Strand.

" Ach könnte es doch immer so sein........"

...manche Dinge müssen sich unverhältnismäßig lange durch unendliche Gehirnschlaufen drehen bis die naheliegende Lösung "Der Garten muss weg" beim nachmittäglichen Hängerchen so beiläufig getroffen wird wie ein leiser Furz der sich unbemerkt aus der Enge des Enddarms befreit.




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